solafide

Ruf IHN an in der Not!

Von Michi Sc.

Ich war zwei Jahre alt, als bei meinem Vater eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wurde, ALS. Zu dieser Zeit konnte ich natürlich nicht wirklich begreifen, was dies für einen Einfluss auf mein Leben haben würde.

Ich bin aufgewachsen in einer netten Umgebung, hatte tolle Nachbarn, viele Kids in meinem Alter. Ich hatte eine sehr behütete Kindheit. Ach ja, meine Mutter hat täglich in der Bibel gelesen, sie hat da Ihre Kraft hergeholt um mein Vater zu pflegen und meine Schwester und mich zu erziehen. Meine Schwester ist übrigens 21 Monate älter als ich. Auch meine Nachbarn gingen in so eine Gemeinde, sie glaubten an Gott. Ich wurde schon früh mit dem Gedanken geprägt, dass “da oben” irgendwo ein Gott sein müsste.

Ich hab’s dann auch einmal mit diesem Gott versucht, habe Gespräche mit ihm angefangen, Ihm meine Leiden und meinen Schmerz den ich in mir trage offenbart, nur hat dieser Gott nicht geantwortet. Ich wurde sauer und hab mich stur gegen ihn gestellt. Mit etwa 13 Jahren habe ich zu Gott gesagt: Weisst du was, ich glaube nicht an dich, bis du dich mir offenbarst.
Rückblickend war das wahrscheinlich nicht sehr weise.

Mit 15 habe ich meine Lehre begonnen, da ging das Leben los! Alle Schulkamaraden waren älter als ich, rauchten, tranken Alkohol, gingen in den Ausgang, es wurde auch gekifft. Anfangs blieb ich standhaft, doch ich wurde schwach, bin “in die Welt gegangen”.

Es kam eine heftige Trübsalszeit. Innerhalb von 6 Jahren habe ich meinen Grossvater, Vater, Opa und Cousin verloren. Einen Rollerunfall inkl. vier damit zusammenhängede Operationen und einen Schlüsselbeinbruch inkl. Operation durchmachen müssen. Alles ging bergab…

Meine Schwester war aktiv in einer Freien Christen Gemeinde und die haben mich im 2010 angefragt ob ich denn in einem Sommercamp den Fotografen machen möchte. Da ich gerne Fotos schoss, bin ich in dieses Lager gegangen. Ich habe da erstmals von Jesus Christus und dem Erlösungswerk gehört. Dass er für uns am Kreuz gestorben ist und wir durch ihn vom ewigen Tod erlöst werden können. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich das Geschenk von Jesus Christus annehmen muss um ewiges Leben erhalten zu können. In diesem Lager habe ich mein Leben dem Herrn übergeben. Ich bin dann auch mehr oder weniger regelmässig in diese Gemeinde gegangen doch hab schnell die Motivation verloren und hab mich wieder den weltlichen Aktivitäten zugewandt.

Ich bin abgetaucht in die Partywelt, Alkohol, rauchen, kiffen, Frauen, pokern, das ganze Programm. Es machte mich nie glücklich, ich hatte immer ein komisches Gefühl dabei, irgendwie wusste ich einfach, dass dies nicht richtig ist. Doch ich konnte nichts daran ändern, es wurde immer schlimmer.
Zusätzlich spitzte sich die Lage im Job zu, mit meiner Freundin lief es nicht gut und dann waren da noch diese Verschwörungstheorien, Hollywood und die ganze Unterhaltungsindustrie, ich wusste einfach, da ist der Teufel los. Ich hab mich immer mehr über diese Dinge informiert, gleichzeitig bin ich auch immer wieder auf die Bibel gestossen. Gottes Wort. Doch mir gings nicht besser. Ich fühlte mich je länger je mehr Fehl am Platz in dieser Welt.
Irgendwann wurd mir alles zu viel und ich konnte nicht mehr, ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen während der Arbeit, es hat mich zuviel beschäftigt. Also hab ich mich entschlossen meine Stelle zu kündigen und mir eine Auszeit zu nehmen. Ich wollte wissen um was es geht in dieser Welt, wollte wissen was Wahrheit ist.

Naja, ich mich dann auch mehr und mehr darüber informiert doch mir ging es nicht besser, es kamen wieder neue Probleme dazu, in meinem direkten Umfeld lief es schlecht, hab mich noch mehr in die Drogen und die Videospiele geflüchtet bis ich auch da wieder an einen Punkt kam, wo ich wusste, so kann es nicht weiter gehen, ich brauche Hilfe.

Eines Montags kam meine Mutter zu mir und hat zu mir gesagt, sie hätte einem Suchtberater angerufen und ihm meine Situation geschildert. Sie meinte ich soll ihn doch anrufen. Ich war froh darum, hatte ein mulmiges Gefühl, doch ich wusste, das ist meine letzte Chance. Wenn ich jetzt nicht handle, wann dann?

Also hab ich ihn angerufen. Ich habe ihm meine ganzen Ballast den ich im Kopf hatte, mit Verschwörungstheorie, Teufel und Jesus hingeworfen und sagte, ich weiss nicht wie weiter. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt, dass Jesus Christus der Schlüssel zum Ganzen ist, doch wusste ich nicht, wie ich ihn “anwenden” musste. Er meinte nur: Du brauchst meinen Bruder, Pädi!

“Zufälligerweise” kam dieser Pädi genau zu diesem Zeitpunkt in der Stadt an und ich konnte mit ihm ein Gespräch führen, er hat gemeint, er könne mir vieles Erklären und beibringen, wenn ich denn wirklich möchte und treu bin. Er hätte heute Abend eine Bibelstunde, ob ich denn vorbeischauen wollte?
Für mich war das gar keine Frage, natürlich schaue ich vorbei! Endlich bin ich auf das gestossen wo nach mir so lange gedürstet hat. Ab diesem Tag bin ich jeden Dienstagabend zu solafide in die Bibelstunde gegangen. Ich hatte nun 1x die Woche eine sinnvolle Beschäftigung. Doch mein Leben war immer noch ein Desaster!

Eines Tages konnte ich das alles nicht mehr ertragen, ich hatte mein Leben nicht mehr im Griff und hab unter Tränen zu Gott geschrien. “Herr! Ich bin in Not! Ich kann nicht mehr, du musst mir helfen! Mach du!”

Ab diesem Zeitpunkt gings schlagartig! Es öffneten sich Türen die mich innerhalb von 2 Tagen in eine neue Wohnsituation gebracht haben und mich direkt von allen Abhängigkeiten die mich gefangen genommen haben, befreiten.

Der Herr hat mein Gebet oder besser gesagt mein Flehen gehört und hat mich aus meiner misslichen Lage befreit und mir ein neues Leben geschenkt!

Ich lese nun jeden Tag in der Bibel und finde darin immer und immer wieder Bestätigung und Erkenntnis welche mir früher schon immer auf dem Herzen lagen. Die Schrift bestätigt meine Gedanken zur Welt immer und immer wieder!

Ich danke dem HErrn für seine Gnade und für sein Eingreifen. Ohne IHN kann ich nichts tun.

Und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen. Psalm 50.15

Trachtet am ersten nach dem Reich GOttes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen
Matthäus 6,33